KANADA Tote bei Terroranschlag in kanadischer Moschee


Drei Bewaffnete dringen während des Abendgebets in ein Gotteshaus im kanadischen Quebéc ein. Sie töten sechs Menschen. Kanadas Regierung spricht von einem Terrorakt. Mehrere Verdächtige werden festgenommen.
Kanada Tote bei Schießerei in Moschee (Reuters/M. Belanger)
Polizei, Krankenwagen und Journalisten vor dem Tatort
Der Vorstand der Moschee, Mohammed Yangui, berichtete, die Angreifer seien während des Abendgebets in das Islamische Kulturzentrum von Quebéc eingedrungen und hätten das Feuer in dem für Männer vorgesehenen Bereich der Moschee eröffnet. Sechs Menschen seien bei dem Angriff getötet, acht weitere verletzt worden, teilte die Polizei von Quebéc mit. Zum Zeitpunkt der Tat sollen sich mehr als 50 Gläubige in dem Gotteshaus aufgehalten haben
Kanadas Premierminister Justin Trudeau und der Premierminister der Provinz Quebéc, Philippe Couillard, sprachen von einem Terrorangriff. "Wir verurteilen diesen terroristischen Anschlag auf Muslime, inmitten eines Zentrums von Anbetung und Zuflucht", sagte Trudeau in einem Statement. "Vielfalt ist unsere Stärke, und religiöse Toleranz ist ein Wert, den wir als Kanadier wertschätzen", hieß es weiter.
Medienberichten zufolge wurden zwei Verdächtige festgenommen. Einen von ihnen hätten die Sicherheitskräfte nach einer Verfolgungsjagd gefasst. Laut der Zeitung "Le Soleil" war einer der der Festgenommenen mit einem Kalaschnikow-Sturmgewehr bewaffnet.
Kanada Tote bei Schießerei in Moschee (Reuters/M. Belanger)
Einsatzfahrzeuge treffen am Tatort ein
"Die Lage ist unter Kontrolle", sagte Polizeisprecher David Poitras am späten Abend, nachdem die Sicherheitskräfte mit einem Großaufgebot angerückt waren. "Die Umgebung wurde gesichert, und wir haben alle Gebäude evakuiert."
Ein Augenzeuge sagte dem Sender Radio Canada, zwei maskierte Männer hätten das Gebäude gestürmt und das Feuer auf die Betenden eröffnet, während sie "Allahu Akbar" (Gott ist groß) riefen. Auch mehrere Kinder hätten den Angriff miterlebt.
Nicht der erste Vorfall in der Moschee
In dem Islamischen Kulturzentrum in Quebéc gab es schon im vergangenen Juni einen Zwischenfall. Wie die Zeitung "Le Devoir" berichtete, hatten Unbekannte zum Fastenmonat Ramadan in der Nacht einen Schweinekopf mit der Nachricht "Guten Appetit" vor der Moschee abgelegt. Gläubigen Muslimen ist der Verzehr von Schweinefleisch verboten.
Quebécs Permierminister Philippe Couillard, sprach den Opfern und Angehörigen sein Beileid aus. Über Twitter rief er nach der Bluttat zur geschlossenen Ablehnung von Gewalt und zur Solidarität mit Muslimen auf. Gleichzeitig seien die Behörden darum bemüht, für die Sicherheit der Bürger zu sorgen.

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