Hunderte Polizisten
waren im Einsatz, Ziel der Operation: Vier Männer, die in Deutschland Anschläge
geplant haben sollen. Es gab mehrere Festnahmen.
Mehrere Hundert
Polizisten haben am Donnerstagmorgen Wohnungen und Betriebe in Berlin,
Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen nach mutmaßlichen Islamisten durchsucht.
Das teilten Staatsanwaltschaft und Polizei mit.
"Es geht um
mögliche Anschlagsplanungen für Deutschland - konkret für Berlin", sagte
der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner. Im Verdacht
stünden vier Männer, die "möglicherweise an der Planung von Gewalttaten in
Deutschland beteiligt sind und Kontakt zur Terrorgruppierung 'IS' haben",
so die Behörden weiter. IS steht dabei für den sogenannten "Islamischen
Staat". Einer der Gesuchten soll in Syrien militärisch ausgebildet worden
sein.
Laut dem Berliner
Polizeisprecher Stefan Redlich stammen die Männer aus Algerien. Zwei Männer und
eine Frau, gegen die bereits Haftbefehle vorlagen, seien festgenommen worden.
Den Angaben zufolge stellten die Ermittler unter anderem Computer,
Mobiltelefone und Aufzeichnungen sicher.
Der 35-jährige
Hauptverdächtige war am Morgen in einem Flüchtlingsheim im
nordrhein-westfälischen Attendorn festgenommen worden. Gegen ihn soll ein
Haftbefehl algerischer Behörden wegen IS-Mitgliedschaft vorgelegen haben. Wie
die Nachrichtenagentur dpa berichtet, soll er im Herbst 2015 über die
Balkanroute als Flüchtling nach Deutschland eingereist sein.
BilderTerrorverdacht:
Razzien in drei Bundesländern
Den ersten Hinweis auf
die Person habe die Polizei vom Bundesamt für Verfassungsschutz erhalten. Im
Zuge weiterer Ermittlungen habe man Kontakte des Mannes zu Islamisten in Berlin
und Hannover festgestellt.
Ein zweiter Algerier im
Alter von 49 Jahren wurde in Berlin festgenommen. Laut Polizei hatte gegen ihn
ein Haftbefehl wegen Urkundenfälschung aus einem anderen Verfahren vorgelegen.
Die beiden anderen Verdächtigen seien angetroffen, aber nicht festgenommen
worden, sagte Sprecher Redlich. Zwei der mutmaßliche Islamisten lebten und
arbeiteten nach Redlichs Angaben bereits seit Längerem in der Hauptstadt. Neben
Wohnungen wurde in Berlin auch ein Kiosk und ein Backshop durchsucht.
Das Berliner
Landeskriminalamt koordinierte die zeitgleichen Aktionen. Auch in Hannover
wurde dabei eine Flüchtlingsunterkunft durchsucht. Der dortige
Terrorverdächtige soll laut dpa Verbindungen zur belgischen Islamistenszene gehabt
haben.
Der 26-Jährige sei vor
wenigen Wochen mindestens einmal in die Brüsseler Gemeinde Molenbeek gereist.
Dort hatte auch der getötete mutmaßliche Drahtzieher der islamistischen
Anschläge in Paris vom 13. November, Abdelhamid Abaaoud, gelebt. Molenbeek gilt
als Islamistenhochburg.
In Nordrhein-Westfalen
gibt es bislang offenbar keine konkreten Hinweise auf geplante Anschläge, auch
nicht im Zusammenhang mit Karneval. Dies teilte das NRW-Innenministerium mit.
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